Kommt jetzt ein "Digitales Biedermaier"?
    Sehr gute Sicht von Peter Weibel, Österreichischer Künstler, Ausstellungskurator, Kunst- und Medientheoretiker, Chef des Karlsruher Zentrums für Kunst und Medien (ZKM): "Das Zeitalter der Nähe geht zu Ende."
        2 Zitate:
            "Das Wort 'wohnhaft' enthält in der Corona-Krise seine eigentliche Bedeutung..."
            "Der Globalisierung geht die Luft aus."
    Lesen Sie selbst:

Durchhaltevermögen, Geduld, Besonnenheit und Verantwortung zu übernehmen haben wir u.a. als Bergsteiger gelernt.
Weiters geistesGEGENWÄRTIG sein, sowie Selbstbeschränkung und Verzicht üben (leider verzichten die meisten Menschen auf den Verzicht...).
Hilfreiche Fähigkeiten, auch um die Coronakrise zu bewältigen.

In dieser außergewöhnlichen Zeit wünsche ich Ihnen und Ihren Lieben Gesundheit, Zuversicht (raus aus der Permafrustzone!), Gestaltungsfreude und v.a. einen liebevollen Umgang miteinander.

Gesund und zuhause bleiben!

Thomas Pflügl

P.S.: Buchtipps für die neu gewonnene Zeit:
1) Konrad Paul Liessmann schrieb in "Lob der Grenze - Kritik der politischen Unterscheidungskraft", Paul Zsolnay Verlag, 2012:
"Ohne Grenzen gibt es kein Miteinander, ohne Differenz keine Erkenntnis: Wer als Mensch wissen will, wer er ist, muss wissen, von wem er sich unterscheidet. Und wer das Risiko sucht, muss wissen, wann er die Sicherheit verlässt."
Und:
"Eine Krise, so legt es die Etymologie dieses Wortes nahe, ist eine Phase, in der sich die Dinge scheiden. Das griechische Verb krínein bedeutet trennen oder unterscheiden, die davon abgeleitete kritike téchne, die Kritik, bezeichnet die Kunst der Beurteilung, die auf der Fähigkeit beruht, zu unterscheiden und Unterschiede zu erkennen. Kritik und Krise stammen aus derselben sprachlichen Wurzel, und sie markieren Grenzen. Nur während wir in der Kritik Unterscheidungen vornehmen, werden wir in der Krise von Unterscheidungen getroffen."

2) "Die Vereindeutigung der Welt: Über den Verlust an Mehrdeutigkeit und Vielfalt." Thomas Bauer, Reclam Verlag, 2018

3) Bernhard Pörksen, "Die große Gereiztheit. Wege aus der kollektiven Erregung", Carl Hanser Verlag, München, 2018

4) Bernhard Pörksen und Friedemann Schulz von Thun, "Kommunikation als Lebenskunst: Philosophie und Praxis des Miteinander-Redens", Carl-Auer Verlag, 2016

5) "Das Wesentliche ist einfach. Antworten auf Fragen des Lebens", Jiddu Krishnamurti, Verlag Herder, 2005

6) Auch wenn eine globale Pandemie kein schwarzer Schwan ist (****):
"Der schwarze Schwan. Die Macht höchst unwahrscheinlicher Ereignisse", Carl Hanser Verlag, 2008, von Nassim Nicolas Taleb (Professor für Risikoanalyse an der Universität von New York).
    (****) Eine globale Pandemie ist klar und deutlich als weißer Schwan "definiert", also als ein Ereignis, das mit Gewissheit irgendwann eintreffen wird. Solche Pandemien sind unvermeidlich, sie resultieren aus der Struktur der modernen Welt; und ihre wirtschaftlichen Folgen werden noch gravierender infolge der zunehmenden Verflechtung und der übertriebenen Optimierung.
Ein "Schwarzer Schwan" ist ein völlig unerwartetes Ereignis, auf das nicht vorbereitet zu sein entschuldbar ist."
(aus Neue Zürcher Zeitung)